Regenpfeifer
Ein Vogel, der Regenpfeifer, ist in der Region des mittleren Burgenlandes anzutreffen. Mit seinen großen, dunklen Augen, umfasst von einem gelben Ring, und der kontrastreichen Gesichtszeichnung wirkt er faszinierend und zieht den Blick des Betrachters an. Er ist Inspiration für das über 10m hohe Kunstwerk auf der Brandwand eines Wohnhauses. Die Gebäudeseite weist Verwitterungsspuren auf, was an eine Regenwolke erinnert, die über das Land zieht. Die Patina, welche über die Jahre an der Fassade durch Witterung entstanden ist, ist sowohl thematisch (Regen/ Flussregenpfeifer) als auch grafisch (rinnende, fließende, spritzende Farbe) in die Gestaltung aufgenommen. Der Vogelflug als Bewegungsmuster ist Basis für die schwungvollen Formen, die das Aufsteigen des Vogels in die Luft zu plastischen Formen ausbilden. Die dunklen Streifen im Federkleid ziehen gleichsam Bahnen durchs Bild. Der schlanke Schnabel ist in den Formen ebenfalls wiederzuerkennen. Der Vogel selbst ist als Hauptfigur im unteren Drittel zu sehen, auf Augenhöhe mit dem Betrachter. Er streckt seine Glieder und macht sich bereit für den Abflug. Im oberen Abschnitt haben sich bereits einige der Tiere in die Luft erhoben und gleiten durchs Bild. Der Größenunterschied erzeugt Tiefe. Farblich greift das Werk einerseits auf vorhandene Farben der Fassade (creme, zartrosa, grau) zurück, die sich auch im Federkleid des Flussregenpfeifers finden. Andererseits wird mit intensivem, warmen gelb (Auge des Vogels) sowie Akzenten in hellblau als Symbolfarbe für Himmel und Wasser gearbeitet. Ein reizvolles Verhältnis aus alt und neu, aus intensiv und dezent, aus hell und dunkel. Das Werk lässt manche Bereiche der Wand frei. So geht das Wandbild eine Verbindung mit dem Gebäude ein und es entsteht ein stimmiger Gesamteindruck.